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Ich weiß nicht, wer von euch Mark Sicher noch kennt. Ich durf­te mit ihm etwas Zeit ver­brin­gen damals beim Ron McMil­lan Inter­na­tio­nal Magic Day in Lon­don. Mark hat­te einen lus­ti­gen Act als Zahn­arzt (sei­nen „Den­tal Act“) mit eini­gen Über­ra­schun­gen drin. Mark und sei­ne Arbeit soll­ten auf kei­nen Fall ver­ges­sen werden:

Mark ist lei­der viel zu früh von uns gegan­gen und es wäre wirk­lich span­nend gewe­sen, zu sehen, was aus ihm gewor­den wäre und wel­che Din­ge er für uns noch im Ärmel gehabt hätte.

Ste­ve Cohen hat eine wun­der­ba­re Geschich­te auf sei­ner Web­sei­te über Mark und sei­nen Leh­rer Sly­di­ni: https://​www​.cham​ber​ma​gic​.com/​s​l​y​d​i​n​i​-​b​y​-​m​a​r​k​-​s​i​c​her.

Eine der für mich inter­es­san­ten Din­ge in der Zau­be­rei ist, dass es vie­le Vor­füh­rer gibt, die heu­te viel­leicht weni­ger oder gar nicht mehr bekannt sind, des­we­gen aber kei­nes­wegs den „moder­nen“ Per­for­mern nach­ste­hen. Die­se Zau­be­rer haben oft­mals wirk­lich erstaun­li­che Din­ge vorgeführt.

Einer die­ser Artis­ten ist Cara­zi­ni (bür­ger­lich: James Tho­mas Wil­liams). Er trat auf unter dem Namen „Gre­at Cara­zi­ni“ oder „The Magi­cal Smo­ker“ und war in den 60er bis 80er Jah­ren sehr aktiv. Er war ein typi­scher Night­club Per­for­mer, sein Act dau­er­te nur ein paar Minu­ten und er brauch­te weder Abla­gen noch Tische. Beim Magi­ci­ans Aca­demy Awards Ban­quet bekam er 1969 den Titel „Best Come­dy Act Award“ ver­lie­hen. Hier der Act:

Noch eine Ver­si­on (das ist die, die ich bis­her kannte):

Wenn man sich das genau­er ansieht, dann sind das schon sehr sau­be­re Mani­pu­la­tio­nen, beson­ders die Pro­duk­ti­on der ers­ten Ziga­ret­te ist toll. Und oft den­ke ich mir, ob nicht auch Tom Mul­li­ca mit sei­ner Ziga­ret­ten Dar­bie­tung von Cara­zi­ni inspi­riert wurde?

Und weil wir gera­de von Inspi­ra­tio­nen spre­chen: Max Maven wies dar­auf hin, dass es das mit dem Essen von Ziga­ret­ten, Streich­höl­zern, usw. schon viel frü­her gab. Hier also die Inspi­ra­ti­on von Carazini?

Und hier noch etwas Bio über Carazini:

Jim „Cara­zi­ni“ Williams
„Mr. Jim “Cara­zi­ni” Wil­liams, 86 of Midd­les­bo­ro, pas­sed away Sun­day, Febru­ary 6, 2011 at Tri-Sta­te Nur­sing Home in Har­ro­ga­te, TN. He was born May 23, 1924 a son of the late Rev. John and Pat­sy Buell Williams.

Jim Tom Wil­liams bet­ter known as the “Gre­at Cara­zi­ni” per­fec­ted his own magic act which took him full cir­cle from his home­town in Pine­ville, Ken­tu­cky to almost every coun­try in the world inclu­ding Mexi­co, Spain, Ita­ly, Ger­ma­ny, France and final­ly back to Bell Coun­ty whe­re he lived in Middlesboro.

He per­for­med for 10 years at the world-renow­ned Cra­zy Hor­se Night Club in Paris, France to sell out crowds. In 1969 Jim “Cara­zi­ni” won the “Best Come­dy Magi­ci­an” at the Magi­ci­ans Aca­de­my Awards Ban­quet. The first time Cara­zi­ni per­for­med the famous ciga­ret­te trick pro­fes­sio­nal­ly was in 1942 while in the Army during World War II. Alt­hough Jim per­for­med many styl­es of magic his favo­ri­te magic was sleight of hand. Cara­zi­ni had per­for­med his act on The Tonight Show with John­ny Carson, Glen Camp­bell Show, The Smo­thers Brot­hers Come­dy Hour, The Bob Hope show and many others.

Jim was a World War II Vete­ran who vol­un­tee­red to ser­ve his coun­ty during World War II. He loved life and had a gre­at respect for God, natu­re and other peo­p­le espe­ci­al­ly tho­se whom he felt were down on their luck. He often gave free­ly to his fri­ends. Jim spent his life per­forming magi­cal come­dy and making the world a bet­ter place to live through laughter.

In addi­ti­on to his par­ents, he was pre­ce­ded in death by his brot­hers, Cam­mie, Wood­row and Kel­ly Wil­liams; sis­ters, Kathe­ri­ne Mar­tin and Mary Ada Williams.

Left to mourn his pas­sing are his sons, Way­ne Wright Wil­liams, of Cali­for­nia and Mark Antho­ny Wil­liams, of Midd­les­bo­ro; brot­hers, Andy (Mary) Wil­liams, of Pine­ville and Avil Wil­liams, of Har­ro­ga­te; sis­ters, Mar­tha Beggs, of Har­ro­ga­te, Etta Wil­liams, of Har­ro­ga­te and Bar­ba­ra (Mike) Hos­kins, of Pine­ville and a host of many loving nie­ces, nephews, other rela­ti­ves and friends.“

Lang hats gedau­ert, und jetzt ist die­ses (nicht nur für die Zau­be­rei inter­es­san­te) Archiv in voll Pracht online: Bri­tish Pathe. Ich habe mal gleich nach­ge­se­hen unter der Rubrik „magi­ci­ans“ und hier sind die Resultate:

http://​www​.bri​tish​pa​the​.com/​s​e​a​r​c​h​/​q​u​e​r​y​/​m​a​g​i​c​i​ans

Ein­fach nur Klasse!

Bob Sheets ist ja kein Unbe­kann­ter, was das Nuss­scha­len­spiel angeht. So hat er eine DVD ver­öf­fent­licht, auf der er sei­nen „Drill“ mit den Scha­len zeigt. Mit Hil­fe die­ser Instruk­tio­nen soll man in der Lage sein, die wesent­li­chen Tech­ni­ken des NSS inner­halb von nur 14 Tagen zu erler­nen, bei einem Übungs­auf­wand von ca. 20 Minu­ten pro Tag. Wie die­ser Drill dann aus­sieht, zeigt die­ser Clip eines Schü­lers von Bob:[private]

Hier ein 1‑Mi­nu­ten-Drill, den Bob Sheets kon­zi­piert hat:

Ein ziem­lich sau­be­res Hand­ling mit einer täu­schen­den Sequenz! Es lohnt sich bestimmt, sich damit ein­mal aus­ein­an­der zu set­zen. Bobs Lern­sys­tem stützt sich auf das Prin­zip der kurz­zei­ti­gen Wie­der­ho­lun­gen, um die Fähig­kei­ten zu erlan­gen. Hier kann man Bob Sheets DVD erwerben:

http://​www​.ama​zon​.com/​A​b​s​o​l​u​t​e​l​y​-​S​H​E​L​L​-​R​O​U​T​I​N​E​-​B​o​b​-​S​h​e​e​t​s​/​d​p​/​B​0​0​F​K​9​S​3AU

Das Bob Sheets Boot Camp bekommt man hier:

https://sites.google.com/site/glennmorphew//magicians-only

Und hier immer noch eine mei­ner Lieb­lings­rou­ti­nen vom Alt­meis­ter Frank Gar­cia. lei­der ist die Video­qua­li­tät nicht so toll, aber es reicht, um den „Spi­rit“ zu bekommen:

Die­se Rou­ti­ne, die Frank da zeigt, ist in sei­nem Buch „All in a Nuts­hell“ beschrie­ben (neben vie­len wei­te­ren guten Tipps zum NSS). In den 70er Jah­ren war die­se Tour offen­sicht­lich fast schon ein „Stan­dard“.

Es gibt eini­ge gute Lite­ra­tur mit tol­len Rou­ti­nen zum The­ma. Ein paar fin­det man bei Chris Wass­hu­ber Lybra​ry​.com: E‑Books zum The­ma Nuss­scha­len­spiel. Und hier ein paar Bücher­tipps, die wei­ter­hel­fen sollten:

Frank Gar­cia: All in a Nuts­hell – Franks bekann­te Rou­ti­ne, die er unzäh­li­ge Male im ame­ri­ka­ni­schen Fern­se­hen vor­ge­führt hat. Immer noch einer der Klas­si­ker unter den Rou­ti­nen. Kurz, unter­halt­sam und auf den Punkt gebracht.

Tom Osbourne: The Three Shell Game – Grund­la­gen­buch mit allen mög­li­chen Grif­fen und Varia­tio­nen. Tom Osbourne kennt aber die wah­ren psy­cho­lo­gi­schen Tak­ti­ken der Betrü­ger auf der Stras­se und beschreibt in die­sem Buch tol­le Knif­fe und Fin­ten, die jeden täuschen.

Eddie Joseph: The Manu­al to The Three Shell Game – Eine der bes­ten Abhand­lun­gen über das Nuss­scha­len­spiel, die jemals geschrie­ben wur­den. In die­sem Buch sind 24 Grif­fe und drei voll­stän­di­ge Rou­ti­nen beschrie­ben. Eine her­vor­ra­gen­de Publikation!

Gio­van­ni Live­ra: Con­fes­si­ons of an Ita­li­an Magi­ci­an – In die­sem Book­let beschreibt Gio­van­ni sei­ne Rou­ti­ne Shell Sho­cked, die exzel­lent ist. Sei­ne Abschluss­pha­se mit der Pro­duk­ti­on der bei­den Wür­fel hat mich in mei­ner Rou­ti­ne zu den gro­ßen „Abschluss­knö­deln“ der Mist­kä­fer-Nuss­scha­len inspiriert.

J. G. Thomp­son: Das Nuss­scha­len­spiel – Rudolf Braun­mül­ler beschreibt Thomp­sons Abhand­lung in deut­scher Spra­che in der INTERMAGIC, VII. Jahr­gang, Heft 4, Janu­ar 1981. Sehr gute Rou­ti­ne mit allen wich­ti­gen Details. Die­se Rou­ti­ne inspi­rier­te Frank Gar­cia zu sei­ner Routine.

Alex­an­der de Cova: BURNERS Vol. 3 – Eine klei­ne Abhand­lung mit den wich­tigs­ten Moves und vie­len Ideen für eine Routine.

Und, nicht zu ver­ges­sen, ntür­lich alles von Whit Haydns „School of Scoundrels“!

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Eini­ge Dis­kus­sio­nen lau­fen ja bereits, aber nicht nur seit FISM, son­dern schon län­ger, er zeig­te die­se Num­mer ja schon bei ande­ren Wett­be­wer­ben und auf sei­nen Lec­tures in den USA. Ver­wen­det er eine Dupe-Unter­schrift (der lin­ken Dame) oder nicht? Angeb­lich ist das bei Fool Us ja nicht erlaubt (bei der FISM auch nicht). Oder hat er eine der Tech­no­lo­gien im Ein­satz, bei der es mög­lich ist, die Unter­schrift des Zuschau­ers direkt in der Per­for­mance zu dupli­zie­ren? Wenn ich mich nicht täu­sche, dann gewann ja mal auf einer FISM ein Spa­ni­er den ers­ten Preis in Erfin­dun­gen mit die­ser Krea­ti­on? MIRACLE MAKER von Juan Car­los Rodar­tes? Inter­es­sie­ren wür­de es mich schon mal …

https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​L​O​Q​R​O​e​L​5​6Sk

Mit sei­nem Rauch­gim­mick SSS habe ich im Moment noch das Pro­blem, dass man heut­zu­ta­ge eben den E‑Zigaretten Rauch sehr schnell als sol­chen erkennt. Außer­dem hät­te ich ger­ne eine ande­re Rauch­men­ge, was bedeu­tet, dass man die E‑Zigarette „hacken“ und „auf­pim­pen“ muss. Ich weiß natür­lich, dass das sehr wohl geht, und viel­leicht gelingt es mir in abseh­ba­rer Zeit, ein Gim­mick zu bas­teln, dass wirk­lich Dampf macht (im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes). Lus­tig fin­de ich auch, wie Shin nach der Rauch­pro­duk­ti­on aus dem Mund sicht­lich außer Atem ist. Natür­lich ist klar, dass er damit eine pri­ma Pro­mo­ti­on für sei­ne Rauch­gim­mick-DVD macht. Hof­fent­lich sehen wir jetzt nicht jeden zwei­ten Zau­be­rer Rauch pro­du­zie­ren. Nichts gegen Rauch in einem magi­schen Effekt, aber ich befürch­te, dass das jetzt viel zu viel ein­ge­setzt wer­den wird.

Und weil ich gera­de von die­sen neu­ar­ti­gen Rauch­gim­micks spre­che: Es scheint, als ob das alles nur noch in Ver­glei­che zwi­schen den unter­schied­li­chen tech­ni­schen Gim­micks führt. JEDER kann doch einen Knopf oder auf einen Bla­se­balg drü­cken und dann Rauch „erschei­nen“ las­sen. Dazu muss man kein Zau­be­rer sein, der sein Hand­werk gelernt hat. Hier einer der Mit­strei­ter aus dem grü­nen Forum:

„Bum­mer. I’m a lazy magi­ci­an and not at all crea­ti­ve. Tha­t’s why I buy stuff. No smo­ke on demand for me. I guess it’s back to flash paper for that extra bit of „magi­cal piz­zaz“ that turns an other­wi­se shal­low effect into a moment of serious mys­tery. Which reminds me, is anyo­ne still using the flash-cube under the shirt device to add „pow?“ That was pret­ty cool. You got a chan­ce to blind your spec­ta­tors just at the moment you nee­ded to hide poor technique.“

Da kann ich nur den Kopf schüt­teln und mir den­ken: Wo um Got­tes Wil­len ist die Zau­be­rei gelan­det? Wenn DAS die Leu­te sind, die da raus­ge­hen mit die­ser Ein­stel­lung und dann noch für Gage „zau­bern“, dann Gute Nacht! Sol­che Leu­te haben doch von rich­ti­ger Zau­be­rei nichts ver­stan­den und den­ken, sie könn­ten ihre schwa­chen Tech­ni­ken mit ein biss­chen Schnick­schnack ver­tu­schen und sogar die Zuschau­er im ent­schei­den­den Moment mit einem Blitz „blen­den“. Ich den­ke, sol­che Leu­te blen­den höchs­tens sich selbst!

Dass in die Zau­be­rei der­art vie­le tech­ni­sche Spie­le­rei­en in den letz­ten jah­ren ein­ge­flos­sen sind, ist eine sehr bedenk­li­che Ent­wick­lung. Es sieht fast so aus, als ob die Spiel­zeug­indus­trie hier Ein­zug gehal­ten hat. Dies wur­de anschei­nend auch auf der Händ­ler­mes­se in Rimi­ni deut­lich: Immer mehr elek­tro­ni­sches Krims­krams, mit denen man sich als „Zau­be­rer prä­sen­tie­ren“ kann. Wozu? Mehr schei­nen als sein?

Es wäre inter­es­sant zu wis­sen, wie euch mein Blog gefällt und ob die Rich­tung stimmt. Im Web sind Umfra­gen sehr beliebt und auch wich­tig, also hier eine klei­ne Umfra­ge zu mei­nem Blog, die ihr mit­ma­chen könnt, wenn ihr Lust habt. Sagt mir, wel­che The­men euch beson­ders inter­es­sie­ren (meh­re­re Ant­wor­ten sind mög­lich). Dein Voting bleibt anonym.

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