Jetzt bin ich auf etwas sehr wichtiges gestoßen: Was ich für mein Theaterstück brauche, sind sogenannte „Monodramen“. Ich wußte überhaupt nicht vorher, was ein Monodrama ist! Hätte man mir gesagt, ein „Ein-Mann-Stück“, kein Problem, aber Monodrama?
Mein Hauptproblem und die Schreibblockade war bisher, dass ich zwar ein Theaterstück schreiben konnte, aber aus Ermangelung eines weiteren Bühnenpartners keinen Weg sah, wie man Spannung bzw. einen Konflikt zwischen den Akteuren aufbauen kann. Klar, eine einzelne Person auf der Bühne kann auch Konflikte austragen, aber ich hatte wie gesagt keine Ahnung, wie man so etwas umsetzen könnte.
Ich bin einen riesigen Schritt weiter, seit ich von den Monodramen erfahren habe. Monodramen sind Theaterstücke für einen Schauspieler. Die können auch abendfüllend sein. Daneben gibt es noch im Theater die Monologe und die sogenannte „Minidrama“. Minidramen (oder auch Mikrodrama) werden manchmal „Dramolett“ genannt, was für ein inspirierender Name! Diese Mikrodramen können von fünf bis fünfzehn Minuten lang sein. Genau, was ich für meinen Theaterabend brauche: Kurze Stücke für einen Schauspieler! Und diese inszeniert mit den Stilmitteln des Epischen Theaters.
Ich sehe schon die Ankündigung vor mir: „Das Stück ohne Namen. Ein Theaterabend der Zauberkunst. 14 Dramolette in vier Akten.“ Herrlich! Mehrere Mikrodramen an einem Abend, ich denke, dass das in der Zauberei relativ neu sein dürfte. Der einzige, dem ich zutraue, das schon gemacht zu haben, ist der liebe Gaston. Und vielleicht noch Markus Zink (wenn der das ja nicht schon macht in seinem Programm Schrott). Gaston werde ich ja bei meinem Projekt zu Rate ziehen. Der Zauberzink kommt definitiv auf meine Beraterliste. Besser geht es nicht.
Ist das nicht auch ein wenig so, wie die Kabarettisten es seit langem machen? Habe ich da nur einfach ein Brett vor den Augen gehabt und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen? Offensichtlich. Manchmal brauchen die wichtigen Dinge eben eine Weile, bis sie einem bewußt werden und man Fahrt aufnehmen kann.
Auf ins Studium der Monodramen. Jetzt wird ein erstes Ein-Mann-Stück geschrieben!