Zauberei über das Internet – ein aktuelles und interessantes Thema. Hier ein amüsanter Effekt, den man fast überall und immer vorführen kann.
Alles fing damit an, als ich auf einen Trick von Steve Fearson aufmerksam wurde, den er in seinem Downloadshop verkauft. Es ist der „Worldwide Card Trick“ und der wird über das Internet vorgeführt. Aus purer Neugierde kaufte ich den Trick und war recht amüsiert. Zugegeben, ich bin kein Fan von „Internetzaubereien“, aber dieser Trick machte mir dann doch Spaß, zumindest sah ich die Herausforderung und Möglichkeiten in der grafischen Gestaltung und Programmierung.
Der Effekt
Ein Zuschauer wählt eine Karte aus und nimmt dann sein iPhone, iPad oder anderes internettaugliches Gerät und geht damit ins Netz auf eine vom Vorführenden bestimmte Domain. Dort sieht er dann einen Videoclip von Steves Händen, bei dem sich eine beliebige Karte in die Karte des Zuschauers verwandelt.
Ein schöner Effekt, den man heutzutage fast überall vorführen kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: Keine Präparationen, der Trick gelingt immer, egal, wo man sich befindet auf der Welt und egal, zu welcher Uhrzeit man das Ding zeigt.
Mir gefielen allerdings ein paar Sachen überhaupt nicht und so begann ich, mich in die Untiefen der Programmierung zu begeben – leider ohne großen Erfolg. Erst ein Bekannter, der sich besser mit PHP-Programmierung auskennt als ich, gab mir das grundlegende (funktionierende) Script in die Hand, welches ich dann entsprechend modifiziert und auf meine Verhältnisse angepasst habe.
Danach war es nur noch eine Sache des Layouts im Responsive Design und nun steht diese Homepage mit dem Trick den Lesern des Blogs unbegrenzt zur Verfügung.
Hier ist das Prinzip des Kunststückes: Dem Zuschauer wird die Karte natürlich vorher forciert. Dabei stehen sechs Karten zur Auswahl, die sich nach der Uhrzeit richten und nach dem TAMARIZ Memosystem gelegt sind (davon später mehr). Abhängig von der Uhrzeit, zu der das Kunststück gezeigt wird, erscheint auf meiner Homepage jedes Mal eine andere Karte. Dabei zählen aber nur die Minuten, nicht die Stunden, und somit ist der Trick überall auf der Welt und zu jeder Zeit vorführbar. Das war auch der Grund, warum Steve seinen Trick „Worldwide“ genannt hat. Der Zuschauer geht also auf die vom Vorführenden bezeichnete Domain und dort erscheint dann die Revelation.
Das Tolle ist, dass man den Trick nach einiger Zeit wiederholen kann, denn die Karten wechseln rund um die Uhr. Das zugrunde liegende Script sorgt dafür, dass die Serverzeit immer mit der Internetzeit abgeglichen wird und so weltweit synchron zur Verfügung steht. Mich hat es Stunden gekostet, bis alles lief …
Die Homepage, die ich für euch eingerichtet habe, lautet: www.hardrockingmagic.com. Wenn du da drauf gehst und wartest, wirst du alle 10 Minuten einen Wechsel der Forcierkarte erleben. Es handelt sich um sechs Karten, die alle 10 Minuten (unabhängig von der Stunde) wechseln:
Herz Dame: 0 bis 9 Minuten
Pik 2: 10 bis 19 Minuten
Herz Bube: 20 – 29 Minuten
Kreuz 5: 30 – 39 Minuten
Pik 4: 40 – 49 Minuten
Kreuz 6: 50 – 59 Minuten
Wenn du also den Trick zeigen willst, stelle zuerst sicher, dass du die genaue Uhrzeit kennst. So entscheidest du dich beispielsweise, den Trick um 14:37 Uhr vorzuführen. Damit weißt du, dass du im 30er-Bereich bist, also wird die Karte im Internet die Kreuz 5 sein. Um 20:03 Uhr wäre es die Herz Dame, usw.
Die Forcierkarten habe ich nach dem TAMARIZ Deck orientiert, weil ich mir dann die Forcierkarten ohne einen Spickzettel leicht merken kann:
0 – 9: Herz Dame – dies ist die einzige Ausnahme, aber ich habe mich für die Herz Dame entschieden, weil diese Karte sehr oft genannt wird, und wenn du Glück hast und die Vorführung genau in den ersten 9 Minuten stattfindet, dann brauchst du keine Force und hast ein Wunder.
10 – 19: Pik 2 – sie ist im Tamariz Stack die Nummer 10.
20 – 29: Herz Bube – die Nummer 20 im Stack.
30 – 39: Kreuz 5 – die Nummer 30 im Tamariz Stack.
40 – 49: Pik 4 – die Nummer 40 im Stack.
50 – 59: Kreuz 6 – die Nummer 50 im Stack.
Ich denke, das ist alles sehr leicht zu merken. Wer sich das nicht merken kann, der kann sich ja einen kleinen Spickzettel schreiben und diesen in der Brieftasche tragen.
Die Force
Natürlich kannst du jede beliebige, aber überzeugende Force verwenden. Ich würde ja ganz einfach die bekannte „Crisscross-Force“ hier einsetzen, denn durch das ganze Hin und Her mit dem Handy des Zuschauers usw. entstehen genügend Möglichkeiten zur zeitlichen Verzögerung. So vorgeführt ist der Trick fast ein Selbstgänger.
Wer es anspruchsvoller mag, der kann auch eine mentale Kartenforce einsetzen. Christoph Schröder (Christoph der Magier) hatte einmal über die Zauberbutike Eckhard Böttcher ein hervorragendes Heft mit dem Titel „For Your Eyes Only“ herausgebracht, in dem er seine Vorgehensweise beim Forcieren einer Karte ohne Kartenspiel beschreibt. Ich habe dieses Kunststück lange Zeit vorgeführt und immer erstaunliche Resultate damit gehabt.
Modifiziere es auf die sechs Forcierkarten und du hast jederzeit einen Knaller zur Hand, auch wenn kein Kartenspiel greifbar ist!
Die Zusatzidee
Das Konzept der QR-Codes ist ja heutzutage aus dem mobilen Leben nicht mehr wegzudenken und ermöglicht es dir, den Trick ohne das lästige Eintippen der Internetadresse zu zeigen. Ich habe dir hier den QR-Code der Domain www.hardrockingmagic.com zur Verfügung gestellt. Du kannst das ausdrucken und z. B. auf die Rückseite der Kartenschachtel kleben. Dann erklärst du den Zuschauern, dass die Firma USPCC neuerdings einen Barcode auf den Kartenschachteln anbringt, der helfen soll, wenn ein Trick mal nicht gelingt (oder ähnlichen Schwachsinn).
Nachdem du also die Karte scheinbar nicht finden konntest, scannt der Zuschauer mit seinem Handy den Barcode und gelangt dadurch sofort auf die Internetseite, auf der die gewählte Karte präsentiert wird.
Abschließende Bemerkungen
Wie bereits gesagt, bin ich kein Fan von Internettricks, denn ich bin da erstens zu altmodisch und zweitens passt so etwas nicht wirklich zu einem zaubernden Schotten. Aber ich hoffe, gerade den jüngeren Lesern eine kleine Freude bereitet zu haben, mit der sie Spaß haben können. Natürlich könnte man das Ding auch riesig aufblasen bei Messepräsentationen, bei denen diese gigantischen Bildschirme verwendet werden. Oder alle Messebesucher auffordern, mit ihren Handy oder iPads einen gigantischen Barcode zu scannen und dann auf die Internetseite zu gelangen. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt, und ich bin mir sicher, der eine oder andere wird aus diesem kleinen Trick schon was Großes machen. Soweit mein bescheidener Beitrag zur Internetzauberei.
Hier noch der Barcode bzw. QR-Code zur Homepage. Klebe ihn auf eine Kartenschachtel und lasse den Zuschauer dann mit seinem Mobilgerät diesen Code scannen.