Die 40er Jahre gehörten zu den Glanzzeiten der Zauberei – Nachtklubs, Revuetheater und Varietés boten reichlich Auftrittsmöglichkeiten. Auch Table-Hopping wurde damals in den teuren Hotels und Restaurants schon praktiziert. Dai Vernon, Fauwcett Ross, Fred Keating, Paul Rosini, Doc Daley, Horowitz, Theo Annemann, Bert Allerton und Roy Benson waren nur einige der angesagten Namen.
Die Magie der damaligen Zeit war natürlich etwas anders als heute, dennoch sind viele Sachen sehr wohl heute vorführbar und einiges, was heute als „neu“ herauskommt, war damals schon lange bekannt. Ich persönlich mag die Effekte und die Denkweise von damals, vor allem die von Theo Annemann.
Ich werde ab und zu über Effekte schreiben, die entweder von damals stammen oder aber so strukturiert sind, dass sie von damals hätten sein können. Der erste Effekt ist die Wanderung von zwei (oder drei) gedachten Karten von einem Päckchen in ein anderes.
Der Vorführend zeigt ein komplettes Kartenspiel vor. Alle Karten sind verschieden, keine Doubletten. Er teilt es in zwei Päckchen, von denen ein Zuschauer eines halten darf.
Zwei andere Zuschauern denken sich nun eine Karte aus dem anderen Päckchen. Die Karten werden nur gedacht und es ist keinerlei Force im Spiel. Dann läßt der Vorführende die nur gedachten Karten „unsichtbar“ ins andere Päckchen wandern. Er zählt die Karten des einen Päckchens einzeln und deutlich vor – die beiden nur gedachten Karten sind verschwunden! Der Zuschauer darf selbst die gewanderten Karten aus dem anderen Päckchen nehmen.
Wenn man will, kann man die Spielkarten nun den Zuschauern schenken, denn es ist nichts präpariert! Kein Rauh-Glatt, keine eingeweihten Zuschauer und sofort wieder vorführbar.
Diese Routine geht auf eine Idee von Annemann zurück, der wiederum eine Bagshaw-Idee als Basis genommen hatte. Ich werde sie im Seminar zeigen (und vielleicht auch ein paar Sets verkaufen). Die Lösung dafür findest du bald im Mitgliederbereich.