Thea­ter­stück – 07

Eigent­lich hat­te ich heu­te kei­ne Idee, über was ich schrei­ben soll, denn ich war den gan­zen Tag im Lite­ra­tur­stu­di­um. Den­noch erin­ner­te ich mich an eine Aus­sa­ge von Jack Hef­fron, der in sei­nem Idea Book for Wri­ters vor­schlägt, mög­lichst oft und vor allem regel­mä­ßig am Schreib­tisch „zu erschei­nen“. Das Schrei­ben zu einer Gewohn­heit machen, und sich nicht vom lee­ren Blatt abschre­cken las­sen. Wenn man sich mal hin­setzt und anfängt, dann kom­men die Ideen schon, und wich­ti­ger: Man prak­ti­ziert das Schrei­ben. Wie wahr die­se Aus­sa­ge ist! Und genau das, was ich als Thea­ter­stück­schrei­ber brauche …

Heu­te ging es um das Sich­ten mei­ner Fach­li­te­ra­tur in Sachen Thea­ter, Regie, Dreh­buch und Krea­ti­vi­tät beim Schrei­ben. Die wich­tigs­te Erkennt­nis für die­sen Arbeits­tag aus dem Buch Ruhe bit­te! Wir pro­ben!:

Der Zuschau­er, der sich auf das Erleb­nis im Thea­ter ein­läßt, erwar­tet, dass alle auf der Büh­ne sicht­ba­ren Requi­si­ten dann auch im Stück ein­ge­setzt wer­den, bzw. für den Ver­lauf des Stü­ckes eine Bedeu­tung haben. Die Zuschau­er füh­len sich regel­recht betro­gen um das thea­tra­li­sche Erleb­nis, wenn dem nicht so ist. Steht also am Büh­nen­rand eine Kano­ne, dann denkt das Publi­kum dar­über nach und erwar­tet, dass auch irgend­wann damit geschos­sen wird.

Wenn ein Vogel­kä­fig mit einem Vogel drin in der Kulis­se steht, dann wer­den die Leu­te immer an die­sen Vogel den­ken und sich dar­über Gedan­ken machen, wel­che Rol­le er wohl in dem Stück spielt. Selbst wenn gera­de eine dra­ma­ti­sche Sze­ne auf der Büh­ne abläuft. Das ist sehr wohl nach­voll­zieh­bar und eine sehr wich­ti­ge Erkennt­nis, die mich alle ange­dach­ten Tische und Abla­gen noch­mals über­den­ken läßt.

Und weil wir es gera­de mit Tie­ren haben: Ein guter Rat­schlag aus die­sem Buch ist, nie­mals ech­te Tie­re auf der Büh­ne zu ver­wen­den. Höchs­tens Stoff­tie­re. Ech­te Lebe­we­sen zie­hen die Auf­merk­sam­keit auf sich und „stö­ren“ das Stück.

Da fra­ge ich mich dann schon, war­um in Zau­ber­num­mern Tie­re ein­ge­setzt wer­den. Streng genom­men ist das doch ein Bruch der Regeln des Thea­ters. Und auch als Zau­be­rer ste­hen wir auf einer Büh­ne und müss­ten die­se Regeln befolgen …

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