Etwas, das mich bei vielen Zauberkongressen regelmäßig traurig stimmt: die Tische der Close-up-, Karten- und Salonwettbewerbe.
Wie oft haben wir schon diese einfachen, lieblosen Tische gesehen, notdürftig mit einem hässlichen Stück Stoff „dekoriert“. Mit Gaffer Tape festgeklebt – oder auch nicht. U-G-L-Y. Lieblos. Billig.
Du weißt genau, wovon ich rede. Du hast es gesehen.
Nur ein paar Gedanken dazu:
Zauberorganisationen geben viel Geld für vieles aus: Werbung, Flüge und Hotels für das wichtige Personal, Catering, Medaillen, Pokale, Diplome und was weiß ich noch alles. Warum also nicht auch einmal in einen anständigen Auftrittstisch für die Close-up-Wettbewerbe investieren, die ja oft das eigentliche Highlight des Kongresses sind?
Es gibt preiswerte, gut aussehende Klapptische. Bezahlbar, leicht zu beschaffen. Und in unserer großen Zaubergemeinschaft finden sich sicher Enthusiasten, die mit einer Nähmaschine umgehen können – und die Herz und Großzügigkeit haben, FISM, Blackpool, SAM, IBM oder wen auch immer zu unterstützen. Vielleicht sogar gratis und „für die Sache“.
Das richtige Material zum Beziehen kostet nicht die Welt. Billardtuch zum Beispiel – das ist robust, langlebig und wurde genau dafür gemacht, Tag für Tag strapaziert zu werden. Kein flauschiges Filz, bitte.
Eine rutschfeste Unterlage kostet ein paar Euro. Wird sonst unter Teppiche gelegt, damit sie nicht verrutschen. Warum nicht auch auf Wettbewerbstischen? Verdickt die Arbeitsfläche und verhindert, dass der Bezug herumwandert.
Bevor man so einen Tisch baut, wäre es klug, mit erfahrenen Künstlern und Wettbewerbern zu sprechen. Vielleicht lassen sich Features einbauen, die Karten-, Close-up- und Salonzauberern helfen. Zum Beispiel eine ordentliche, höhenverstellbare Sitzgelegenheit.
Eine weitere spannende Idee: ein transparenter Tisch. Wer kein Lapping braucht, legt einfach sein Close-up-Pad obendrauf und alles wirkt modern, sauber, elegant. Wer Lapping braucht, benutzt eine schöne Tischdecke. Und wer auf einem Glastisch lappen will, muss neue Techniken erfinden – auch das kann inspirieren. Ich selbst habe daran gearbeitet.
Jeder Performer weiß im Vorfeld, in welcher Umgebung er auftritt. Das fördert Kreativität. Alle haben die gleichen Chancen und können zeigen, was sie aus der Situation machen.
Jedes Jahr gibt es Close-up- und Kartenwettbewerbe. Ein anständiger Tisch würde sofort für mehr Niveau sorgen. Es wäre vieles einfacher. Vielleicht könnte man sogar einen offiziellen „FISM approved“ Wettbewerbstisch schaffen – so wie beim Schach seit Jahrzehnten die offiziellen FIDE-Figuren, Uhren und Bretter existieren. Warum nicht auch bei FISM?
Wenn ich ein fähiger Geschäftsmann wäre, würde ich diese Tische bauen und an Zauberorganisationen vermieten oder verkaufen.
Bin ich aber nicht. Also bleibt es wohl einer meiner Luftschlösser.