Hier ein kleiner Teaser für alle, die sich auf BURNERS 3 schon freuen, und um die Wartezeit zu verkürzen. Es ist eine der vielen Dinge in meinem Lieblingskapitel „Kleinigkeiten“, die im neuen BURNERS veröffentlicht werden . Wo man sich die erforderlichen Plastikbeutel besorgen kann, habe ich hier beschrieben.
Dies ist ein ganz besonderes Verschwinden, zu dem ich durch eine Handhabung von Gaetan Bloom angeregt wurde. Eigentlich ist es „nur“ eine weitere Möglichkeit, ein Tuch mit einer Daumenspitze verschwinden zu lassen, aber andererseits ist es ein sensationeller kleiner Trick.
Ich weiß nicht, warum die Leute nach der Vorführung davon sprechen, ich vermute aber, es ist die Unmöglichkeit des Geschehens und vor allem, dass die Ärmel hochgerollt sind und die Hand, in der das Tuch verschwindet, sich in einem transparenten Plastikbeutel befindet, der zudem noch verschnürt ist.
Das Konzept, das man die Daumenspitze innerhalb eines transparenten Behältnisses einsetzt, ist nicht neu. Finn Jon experimentierte schon vor Jahrzehnten damit, als er „Schneebälle“ in einem Plexiglaskasten verschwinden ließ (natürlich mit der Daumenspitze). Das Konzept funktioniert, und wahrscheinlich deshalb, weil die Unmöglichkeit des Verschwindens durch die Isolation der Hand wesentlich verstärkt wird.
Im Prinzip handelt es sich um ein einhändig ausgeführtes Verschwinden eines Seidentuches mit einer Daumenspitze (DS). Meine Handhabung ist so angelegt, dass selbst bei genauerem Hinsehen der Einsatz einer DS nicht vermutet wird.
Du brauchst neben dem Tuch und der DS einen durchsichtigen Plastikbeutel, der etwa vierzig Zentimeter lang und zwanzig Zentimeter breit sein sollte. Diese Beutel findet man im Supermarkt in der Brotabteilung. Wichtig ist, dass im Beutel genug Platz für deine Hand und die Bewegungen ist.
Damit der Zuschauer den Beutel hermetisch „abriegeln“ kann, wenn er über deiner Hand ist, brauchst du noch ein großes Gummiband. Ich nehme dazu ein größeres elastisches Haarband.
Handhabung
Die DS startet (wie immer bei mir) auf dem Mittelfinger der linken Hand. So können die Hände als leer vorgezeigt werden und niemand wird eine DS vermuten. Das Tuch wird in der rechten Hand vorgezeigt, während die linke Hand die DS in die richtige Position bringt. Die Finger der linken Hand krümmen sich ein und die DS wird zwischen Daumen und Ringfinger eingeklemmt. Dann geht der Mittelfinger aus der DS und legt sich zwischen DS und Ringfinger. In dieser Position wird die DS eingeklemmt. Das Lustige ist, dass man die Hand so relativ frei von allen Seiten zeigen kann, niemand wird bemerken, dass an der Hand ein Finger zuviel ist!
Sobald die DS in der richtigen Position ist, gibt die rechte Hand das Tuch in die linke Hand. Dabei wird das Tuch in der Mitte schon zusammengerollt und dann von den rechten Fingern direkt in die Öffnung der DS geschoben. Für die Zuschauer sieht es nur so aus, als ob das Tuch in die linke Hand gegeben wurde. Es ist aber schon vorbereitet für das Verschwinden.
Jetzt krempelt man den Ärmel hoch. Das ist eine der ganz seltenen Routinen, bei denen ich den Ärmel hochschiebe, weil es wirklich den Effekt verstärkt. Die Motivation ist aber, Platz zu schaffen für den Beutel und das Haarband. Das Hochschieben des Ärmels wird weder betont, noch wird darauf besonders hingewiesen. Die Zuschauer werden das selbst wahrnehmen.
Der Beutel kommt nun über die Hand mit dem Tuch und wird am unteren Ende mit dem Haargummi verschlossen. Dies ist die (unmögliche) Ausgangsposition und man kann damit beginnen, das Verschwinden des Tuches zu zelebrieren.
Es soll so aussehen, als ob das Tuch immer kleiner zusammengedrückt wird, bis es zum Schluss komplett verschwunden ist. Dazu drückt der linke Zeigefinger das Tuch Stück für Stück in die DS. Um diese Stopfbewegungen zu kaschieren, wird die Hand dabei leicht (!) auf und abbewegt.
Befindet sich das Tuch ganz in der DS, wird diese so gedreht, dass der Daumen hineingehen kann. Die DS wird dabei fest auf den Daumen aufgedrückt. Sobald dies geschehen ist, öffnet sich die Hand blitzartig. Die Finger sind gespreizt und aufgrund der Struktur des Plastikbeutels ist auch die kleine Diskrepanz der Daumenlänge nicht wahrzunehmen. Jetzt kann man die Hand von beiden Seiten vorzeigen. Dieses Verschwinden ist für die Zuschauer ein visueller Schock.
Danach werden das Zopfband und der Beutel von der Hand entfernt. Dabei kann man die DS unbemerkt vom Daumen stehlen, indem man sie von außen durch den Beutel hindurch ergreift und beim Abstreifen des Beutels mitnimmt.
P.S.: Keine Angst, im Buch sind zu dieser Beschreibung auch Fotos vorhanden.