Für alle, die es nicht erwarten können, hier mal ein kleiner Teaser aus BURNERS Vol. 2 – ich habe ihn „Die unsterbliche Partie“ genannt:
Da wir von Schach-Routinen sprechen. Ich hatte lange Zeit einen Traumeffekt im Kopf, der das „Königsgambit” einleiten bzw. diesem folgen könnte. Dabei ging es darum, auf dem Schachbrett eine Stellung (die in einem Schachbuch in einem Diagramm festgehalten ist) entweder vorauszusagen oder als „Gedankenübertragung” auf dem Brett aufzubauen, während der Zuschauer sich auf die Figuren und deren Stellung auf dem Brett konzentriert. Lange hatte ich dazu keine Lösung, bis einerseits die tollen transparenten Changierbeutel auf den Markt kamen und andererseits der geniale Christoph Borer uns den Tipp mit dem im Laserdrucker bedruckbaren Zeitungspapier gab. Der Trick ist wirklich einfach, aber sehr effektvoll.
Christoph zeigte uns 2015 in seinem neuen Seminar in München die Quelle von Zeitungspapier, welches es in Blöcken gibt und die es ermöglichen, mit ein wenig Layoutgeschick und einem Drucker beliebige und authentisch aussehende Zeitungsstücke selbst herzustellen. Das ermöglicht natürlich ungeahnte Trickmöglichkeiten und diese kleine Routine ist nur eine davon.
Die Idee ist, dass der Vorführende einen Beutel vorzeigt, in dem sich hunderte Zeitungsschnippsel befinden. Auf jedem dieser Schnipsel ist als Schachdiagramm eine bestimmte Stellung aus einer Partie oder aus Schachaufgaben dargestellt. Die Zuschauer überzeugen sich davon, dass alle Stellungen unterschiedlich sind.
Ein Zuschauer greift in den Plastikbeutel und fischt einen Schnipsel heraus. Er stellt sich weit ab vom Vorführenden und versucht, ihm die Stellung der einzelnen Figuren gedanklich zu übermitteln. Der Vorführende baut Figur für Figur die gedachte Stellung auf seinem Brett auf der Bühne auf!
Lösung
So einfach! Man fertigt sich mit einem Layoutprogramm, Scanner und Drucker sowie dem tollen Zeitungspapier entsprechende Schachaufgaben als Diagramme an, wie man sie auch in der Zeitung in der „Schachecke” findet. Davon macht man sich ca. 200 verschiedene und dazu noch ungefähr 50 Forcierschnipsel mit der gleichen Stellung. Sie sollen so aussehen, als ob man sie aus verschiedenen Zeitungen herausgerissen hat. Diese kommen ins Geheimfach eines durchsichtigen Changierbeutels und die unterschiedlichen Schnippsel in die beiden äußeren Fächer.
Nun braucht man nur wie gehabt mit dem Changierbeutel dem Zuschauer einen Schnippsel zu forcieren und die Stellung auf dem Brett dramatisch (aber nicht zu langatmig!) aufzubauen. Oder man verkauft es als Vorhersage und hat die Stellung auf dem Brett schon aufgebaut und ein undurchsichtiges Tuch darüber geworfen. Beide Präsentationen sind tolle, einfache Tricks, die mal für die Zuschauer anders aussehen.
Hier gibt es den Block mit dem Zeitungspapier: Zeitungsblock