Ich muss das einfach mal loswerden, weil wir zur Zeit viele Anfragen von Zauberkünstlern bekommen, die wissen wollen, ob sie von uns einen Rabatt bekommen, wenn sie jetzt zwei oder mehr BURNERS-Bücher bei uns kaufen wollen. Von den Reichen kann man das Sparen lernen und von den Hobbyzauberern das Feilschen …
Ich weiß ja, dass man heutzutage fast überall mit Rabatten gelockt wird. Ich kaufe eine Waschmaschine und bekomme ein Jahr lang das Waschmittel als „Rabatt“ dazu. Auf dem Preisschild steht „10% Rabatt!“. Für was? Brauche ich 20 kg Waschmittel oder eine Waschmaschine? Wikipedia klärt auf:
Ein Rabatt (von ital.: rabbattere = abschlagen, abziehen) ist ein Nachlass vom Listenpreis einer Ware oder Dienstleistung oder von dem Preis, den der Unternehmer in sonstiger Weise allgemein ankündigt oder fordert (Netto-Verkaufspreis) oder ein Sonderpreis, der wegen der Zugehörigkeit zu bestimmten Verbraucherkreisen, Berufen, Vereinen oder Gesellschaften eingeräumt wird. Rabatte werden als Kaufanreize in der Preispolitik eingesetzt und sowohl für den Offline-Einkauf als auch zunehmend im Online-Handel genutzt (Online Couponing). Die Berechnung erfolgt bei derPreiskalkulation. Rabatte werden meist in Prozent vom Listenpreis als Rabattsatz angegeben. Eine dem Geldrabatt ähnliche Wirkung entfaltet das Anbieten, Ankündigen oder Gewähren von Zugaben. Zugaben sind Rabatte in Güterform. Keine Rabatte sind allgemeine Preissenkungen oder Warenrückvergütungen.
Anscheinend denken viele Zauberer, nur weil sie Zauberer sind und mich kennen, dass sie dafür einen „Rabatt“ oder (noch schlimmer) ein „Dafür machst du mir aber einen guten Preis“ verlangen können. Mittlerweile muss ich darüber lachen.
Wir bieten zum Beispiel die BURNERS-Bücher lange genug zum Subskriptionspreis an, und ich denke, das ist eine Form von Rabatt. Treuerabatt gegenüber den Kunden, die uns vertrauen und die Bücher kaufen wollen. Denen kommen wir mit einem großzügigen Subskriptionspreis entgegen. Wir haben also schon einen „guten Preis“ gemacht.
Einem Zauberbuchhändler gewähre ich einen Rabatt, weil er zu meiner Branche gehört, eine entsprechende Menge meiner Artikel kauft und ein Risiko eingeht, wenn er viele Artikel nimmt und diese dann nicht weiterverkaufen kann.
Heute gehen die Leute in den Laden, kaufen ein Stück von irgendwas und verlangen frech ihren „Rabatt“. Dumm. Und unverschämt. Denn der Kunde ist König, der darf alles. Und wenn man nicht gleich so funktioniert, dann wird „gedroht“ mit „dann kaufe ich es woanders“.
Klassisches Beispiel auf einer Seminartour am Verkaufstisch und ein Kunde möchte die Seminarlektüre kaufen. Mit den Worten: „Kannst du mir die nicht billiger machen?“ Hm? Warum denn? Alle anderen zahlen doch den gleichen Preis. Antwort: „Klar, gerne, ich reiße einfach zwei Seiten raus und dann kannst du sie billiger haben!“ Genial.
Damit das klar ist: Bei uns gibt es keine Rabatte. Weder im Shop, noch für gute Freunde, noch am Händlerstand. Die Bücher kosten, was sie kosten, und da wird nicht gefeilscht. Die BURNERS werden auch nicht nach Menge oder Kilopreis gehandelt oder nach Gewicht berechnet. „300 Gramm BURNERS bitte … darf es ein bisschen mehr sein?“ Wir sind schließlich nicht irgendwo im Orient auf dem Basar oder in Wien im Schlachthofviertel beim Fleischgroßhandel. Wer die Bücher billiger haben will, soll sie zum Subskriptionspreis bestellen, denn dafür sind sie da.
Wir sind „Künstler“ und haben es hier nicht mit rohem Fleisch und Kiloware zu tun, die nur eine begrenzte Haltbarkeit hat. Schließlich haben wir es hier mit „ZauberKUNST“ zu tun, oder? Und KUNST wird nicht gehandelt wie auf dem Großmarkt. Oder um den Preis gefeilscht, nach dem Motto: „Ich nehme mal drei Kilo Kunst – da kriege ich doch einen guten Preis, oder?“ Bücher haben keine Halbwertszeit wie Lebensmittel. Bücher bleiben Bücher und Tricks auch.
Leider sieht man auf Seminaren immer öfter, dass Künstler ihre Ware mit einem „Package Deal“ anbieten. Nehmt alles und zahlt nur so und so viel. Schade. Eine Masche, um den Leuten mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, als sie ursprünglich ausgeben wollten! Und viele scheinen es gar nicht mehr zu merken, so geblendet sind sie von der Gier, das „Schnäppchen“ des Jahres gemacht zu haben. Das haben mir viele Zauberfreunde im Nachhinein bestätigt, als sie merkten, dass sie eigentlich gar nicht alles aus dem „Schnäpplepäckle“ (neues schwäbisches Wort für „Schnäppchenpäckle“) haben wollten.
Ich habe es satt, mit jedem Heini, der um meine Produkte herumläuft, um den Preis feilschen zu müssen, ich kann die Unverschämtheit des „Du machst mir aber einen guten Preis“ nicht mehr ertragen. Kein Rabatt für euch Rabattschleudern da draußen! Rabatt ist out.
Geiz ist geil – und doch irgendwie erbärmlich ungeil …