Immer noch auf der Suche nach der Story, die glorreiche Idee für die Geschichte will mir einfach noch nicht einfallen. Statt dessen sammle ich Techniken der Inszenierungen, wofür auch immer ich die brauchen werde.
Ich habe mir zwischenzeitlich schon mal ein Regiebuch zusammen gestellt, in der Hoffnung, dass durch dieses Strukturierungsmittel die Idee zur Story bald kommen wird. Außerdem brauche ich es ja später, um das Stück gut organisiert umzusetzen.
Das Regiebuch ist bei einer Theaterinszenierung das vielleicht wichtigste Hilfsmittel des Regisseurs. Geführt wird es in der Regel vom Regieassistenten. Es gibt sogar Sammlungen historischer Regiebücher weltbekannter Regisseure, die inzwischen ein Vermögen wert sind. Meines ist noch leer und ich habe es mit einfachsten Mitteln realisiert:
Es ist einfach ein Ringbuchordner mit Papier und Trenneinlagen. Ich habe die Version mit vier Ringen gewählt, weil mir die auf Dauer stabiler erscheint und die Blätter beim ewigen hin- und herblättern nicht so schnell herausfallen. zudem verwende ich für meine Produktion das US-Letter Format. Ich mag das lieber, weil das Layout besser aussieht und vor allem, weil es ein zusätzlicher Aufwand ist und meine Produktion somit für mich „wertvoller“ oder „wichtiger“ macht. Wieder mal eine kleine Finte, um mich selbst auszutricksen und eine Hilfe, den inneren Schweinehund zu besiegen.
Die Einlagen werden später die einzelnen Szenen des Stücks abtrennen, so dass wir bei der Probenarbeit schnell auf jede einzelne Szene zugreifen können. Durch die Abtrennung ist für jede Szene genug auch Platz für neue Ideen und Veränderungen, die dann nicht irgendwo herumfliegen, sondern sauber da abgeheftet sind, wo sie hingehören.
Der Text steht dann auf den Blättern und es wird nach jeder bedruckten Seite ein leeres Blatt eingeschoben (im Theaterjargon heißt das „eingeschossen“). Diese leeren Blätter dienen dazu, die Ideen und Veränderungen zu notieren, die einem bei den Proben einfallen. So bleibt der Text übersichtlich und man hat doch alles übersichtlich und im richtigen Zusammenhang vor sich liegen. Ein feines und vor allem funktionierendes System.
Das Regiebuch dokumentiert dann bis ins kleinste Detail die Inszenierung, so dass später ein fremder Regisseur das Stück genauso umsetzen kann, wie der Autor es wollte.
Was die Formatierung des Textes angeht, habe ich mir sagen lassen, dass ein eineinhalb bis zweifacher Zeilenabstand sich bewährt hat, weil man so Textänderungen leicht mit Bleistift (!) in den Text eintragen kann. Wieder was gelernt!