Fast zehn Tage bin ich nun dabei. Immerhin bin ich noch in meinem Zeitplan und die technische Organisation ist größtenteils realisiert. In zwei Tagen muss laut Zeitplan der Arbeitsplatz fertig sein, und das ist er jetzt schon. Klar, die Geschichte fehlt noch, aber dafür habe ich heute etwas sehr wichtiges zum Schreiben der Szenen gelernt. Ich bin froh, dass ich in dieser Phase sehr viel über Dehbuchschreiben und Inszenierung lerne, noch lange bevor ich mich an die eigentliche Geschichte mache. Mein Weg erscheint vielleicht etwas unorthodox, aber für mich ist es die beste Herangehensweise. Crashkurs Theaterhandwerk!
Neuer Gegenstand, neue Person = neue Szene
Lange habe ich mich gefragt, wie man denn das Stück in einzelne Szenen aufteilt. Jetzt habe ich es erfahren, wie Theaterprofis das machen. Jedesmal, wenn eine neue Person die Bühne betritt, oder ein neuer Gegenstand ins Geschehen eingeführt wird, hat man eine neue Szene!
Das zusammen mit der Regel, dass jeder Gegenstand auf der Bühne auch eingesetzt werden und in der Geschichte eine Rolle spielen muss, macht den Regieplan schon viel einfacher.
Das bedeutet für mich mehr Klarheit, wie ich das Stück strukturieren kann. Wenn also in der Geschichte ein alter Reisekoffer wichtig ist, weil er eine besondere Rolle spielt und die Geschichte verändert, dann wird der Moment, in dem der Koffer “die Bühne betritt”, zum Anfang einer neuen Szene. Und in dieser Szene spielt der Koffer seine Rolle und es muss herausgearbeitet werden, wie er die Geschichte weiter voran treibt oder verändert.
So besteht also mein Stück aus vier Akten, und diese wiederum beinhalten einzelne Szenen. Jetzt wird mir vieles klarer:
Prolog
1. Akt
Szene 1
Szene 2
Szene 3
Szene 4
Szene 5
2. Akt
Szene 1
Szene 2
Szene 3
Szene 4
Szene 5
usw.
Das Stück erhält jetzt schon mal eine grobe Aufteilung, nach der ich mich richten kann. Wenn ich also einen großartigen Trick habe, der mir gefällt, dann könnte ich jetzt den Vortrag und alles beschreiben und ihn als einzelne Szene abheften. So kann ich auch Szenen verschieben, austauschen oder streichen.
Am Ende eines jeden Aktes gibt es einen Vorhang. Wunderbar!