Wow! Obwohl ich ja Tabellen gar nicht mag, muss ich sagen, dass mir diese W‑Fragen doch sehr geholfen haben. Zumindest schossen mir beim Ausfüllen 1000 Gedanken durch den Kopf. Das Resultat ist aber erfreulich, denn jetzt habe ich einen groben Überblick, was ich mir da aufgehalst habe!
Aber es sieht ganz gut aus und mir wird jetzt auch klar, was als erstes zu tun ist. Vor allem was die Organisation der Daten angeht.
Hier die veränderte Tabelle im Wordformat zum Download und eigenen Verwendung: checkliste_w-fragen_updated. In diese Tabelle werde ich immer wieder Verbesserungen/Veränderungen eintragen und ich werde sie mir in regelmäßigen Abständen vor Augen halten.
Das wichtigste zuerst: Deadline
Ein E‑Book, das mir seit Jahren nicht aus dem Kopf geht, ist Tommy Wonders How to build an Act. Leider ist es nicht mehr so einfach erhältlich, vielleicht wird es der eine oder andere haben. Das ist jetzt für mich am Anfang das wichtigste Heft überhaupt. Tommy beschreibt darin, wie man einen Act in zwei Monaten zusammenstellt. Zwei Monate! Ich zitiere hier Tommy aus seinem Manuskript:
Make it ready to be performed.
Realise the act in 2 months or less
What? In 2 months or less?
Yes. 2 months or less, no more.
If it takes more than 2 months, your level of enthusiasm will drop
down, and the act might never be finished.
At this point, your enthusiasm is your most valuable possession. Your
enthusiasm will give you the energy to get things done, it will help
you to overcome hurdles and disappointments. Your enthusiasm is
worth gold.
That’s why you have to realise the idea so incredibly fast. When you
work fast, the enthusiasm will fuel itself. The enthusiasm will stay up
at a very high level. At this point that is necessary, because the whole
thing is in a very vulnerable state. Many acts get bogged down in this
phase. Build it in 2 months or less.
Hammer! Das verstehe ich, habe aber keinerlei Möglichkeit, im Moment alle anderen Arbeiten sausen zu lassen und mich nur auf das eine Projekt zu stürzen. Also setze ich mir das Limit von drei Monaten: Mein Stück muss am 30. September fertig sein!
Da ich aus Erfahrung weiß, dass sowieso wieder das eine oder andere dazwischen kommt (in meinem Fall der Beginn meiner Seminartournee im Herbst), bin ich nett zu mir und verlängere um zwei Wochen. Davon abgesehen redet Tommy von einem Act, also einer 10-Minuten oder 30-Minuten Nummer. Ich rede hier von einem kompletten Theaterstück, da darf es ruhig etwas mehr Luft zum Atmen sein.
Also steht mein Termin: 15. Oktober ist das Stück fertig. Fertig im Sinne von spielbar, tourbereit und auf alle Fälle erstmal kein Schreibtischtraum mehr, sondern ein reales und in Koffern verpacktes und eingeübtes Programm. Verbessern kann man dann später immer noch.
Das bedeutet, ich habe jetzt genau ein Vierteljahr reine Arbeitszeit für das Projekt, die ich mir auch richtig einteilen und vor allem effizient nützen will. Wenn ich pro Tag nur etwa 2 Stunden dem Stück widme, dann werden das fast 200 Stunden. Das müsste reichen, um mein Ziel zu erreichen.
Arbeitsmoral und Distraktionen
Tommy schreibt in seinem Manuskript, dass sämtliche Distraktionen für die Zeit der Kreation verboten sind. Also:
- Kein Fernseher
- Kein Internet
- Kein Herumspielen und Fummeln mit irgendwelchen magischen Ideen
- Kein Zauber-DVDs schauen
- Kein Herumdiskutieren mit „Zauberfreunden“
- Kein Kongressbesuch
- Kein faul im Stuhl sitzen und Tagträumen
Und er hat natürlich recht. Die meisten werden wie ich das Stück oder den Act erst einmal zu Hause kreieren. Und genau da hat man ja auch all diese Ablenkungen. Fernseher sehe ich ja noch ein, aber Internet? Klar, es sind die sinnlosen Surfzeiten auf irgendwelchen unnötigen Foren, Händlerseiten, usw. Skype, chatten und vor allem Facebook. Gerade letzteres ist der größte Zeitfresser (das war einer der Gründe, warum ich da raus bin).
Ich muss aber am Rechner arbeiten, alleine wegen der Firma. Also kann ich den nicht einfach ausschalten. Ich kann auch nicht, wie Tommy es vorschlägt, meine Wohnung produktiver machen, indem ich alle Stühle rausräume, nur damit ich nicht sitzen kann. Klar, im Stehen arbeitet man produktiver und die Versuchung, mal kurz „abzuschalten“ und das Träumen anzufangen, ist eliminiert. Was tun?
Mein Plan ist es, den Arbeitsplatz für das Stück von meinem regulären Arbeitsplatz zu trennen, oder abzukoppeln. Das bedeutet, ich schaffe mir eine „Arbeitsstätte“, in der ich das Stück realisieren werde, die aber nur das dafür notwendigste und vor allem nicht die Versuchungen hat. Also ein mobiler Arbeitsplatz. Am besten einer, der in eine Umhängetasche passt. Somit brauche ich die nur zu nehmen und kann überall an meinem Stück weiterarbeiten.
Eine Idee wäre, dann jeden Tag dieses „mobile Büro“ zu nehmen, und mich damit an den Küchentisch zu setzen und meine Aufgaben zu erledigen. Damit komme ich von meinem normalen Platz weg und habe die Distraktionen weg.
Also werde ich mir heute und morgen darüber Gedanken machen, was ich dazu alles brauche. Das fällt dann unter die Rubrik „Arbeitsplatz Organisation“. Oder: „Wie trickse ich mich selbst aus?“
Für heute habe ich genug. Button Box. Bier. Kartenspiel. Münzen …